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Kreative Vielfalt: WDVS-Fassaden gestalten

Titelfoto: Guido Erbring, Köln

Dieser Artikel erschien im Planquadrat, Ausgabe 4/18

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Gut gestaltete Fassaden leben von dem Spiel mit Farbe, Material und Textur. Das gilt natürlich auch für Gebäude, deren Außenwände mit einem Wärmedämm-Verbundsystem energetisch optimiert worden sind. Die Möglichkeiten der Gestaltung sind heute nahezu grenzenlos.

Egal, ob es ein spezieller Putz, ein keramischer Belag, ein besonderes Fassadenprofil oder eine Natursteinverkleidung sein soll – Architekten und Handwerker können heute ihrer Kreativität dank der großen Vielfalt an neuen Produkten für WDVS-Fassaden freien Lauf lassen.

Bei wärmegedämmten Fassaden werden häufig erhöhte Anforderungen an die Materialien gestellt, etwa was die mechanische oder die thermische Belastbarkeit angeht. Das ist auch bei dunklen Intensivfarbtönen der Fall. Durch eine drastische Reduzierung der Oberflächenaufheizung kann jedoch durch den Einsatz von Spezialpigmenten der unerwünschte Wärmestau, der sich im Sommer an der Oberfläche von gedämmten Fassaden bilden kann, minimiert und die Gefahr von Rissbildungen und Verformungen gebannt werden.

Bei dem Brillux SolReflex-System werden nur Pigmente eingesetzt, die ein besonders gutes Reflexionsverhalten im Infrarotbereich aufweisen. Bei diesen Spezialrezepturen liegen die Oberflächentemperaturen immer im unkritischen Bereich. Die TSR-Formel – TSR steht hier für Total Solar Reflection – sorgt sogar dafür, dass sich bei dunklen Farbtönen geringere Temperaturen einstellen können als bei hellen, konventionell beschichteten Farbflächen. Bei der Fassadenfarbe Evocryl 200 können Planer aus 5000 geprüften Intensivfarbtönen mit der TSR-Formel wählen.

  • <p>Generell fallen mit SolReflex auch die Temperaturdifferenzen an der Fassade von Sommer zu Winter und von Tag zu Nacht geringer aus; <i>Foto: Christian Eblenkamp, Rietberg</i></p>

    Generell fallen mit SolReflex auch die Temperaturdifferenzen an der Fassade von Sommer zu Winter und von Tag zu Nacht…

  • <p>Das entlastet natürlich die Armierungs- und Oberputzmaterialien und verlängert folglich ihre Lebensdauer; <i>Foto: Oliver Kern, Freiburg</i></p>

    Das entlastet natürlich die Armierungs- und Oberputzmaterialien und verlängert folglich ihre Lebensdauer; Foto: Oliver…

Grafische Gestaltung von Fassaden: Strukturen auf Putz

Seit einigen Jahren erleben traditionelle Putztechniken eine Renaissance. Die handwerklichen Techniken passen gut zu moderner Architektur und eignen sich besonders für große Putzflächen, zum Beispiel auf WDVS-Fassaden. Für die strukturgebenden Beschichtungen werden großes handwerkliches Geschick und technisches Know-how für den richtigen Einsatz von Putzen und Zubehör benötigt. Der Objektservice von Brillux unterstützt hier mit projektbezogener Beratung.

Mit der Kammzugtechnik entstehen beispielsweise geometrisch klare Strukturen, mit der sich Fassaden dreidimensional gestalten lassen. Mit speziell gefertigten Stahlkämmen werden gerade oder wellenförmige Linien in den frisch aufgebrachten Putz gezogen. Die Putztechnik stellt hohe Ansprüche an die ausführenden Handwerker, weil die Fassadenteile ansatzlos in einem Stück gearbeitet werden müssen.

Bei der Besenstrichtechnik dagegen wird der Putz mit einem feinen, besenartigen Spezialwerkzeug durchgekämmt. Seine Reliefstruktur ist individuell,mal breiter, mal dünner, mit Ansatz- und Abriebspuren und schafft so ein sehr lebendiges Fassadenbild. Für diese Optik kann eingefärbter Putz aufgetragen oder weißer Putz nachträglich im Endfarbton beschichtet werden.

Für eine besondere Fassade kann auch Siliciumcarbid oder Spiegelbruch interessant sein. Dieser zaubert feine Glitzereffekte in helle und dunkle Fassaden. Buntsteinputz hat bisher völlig unverdienterweise ein Schattendasein als Sockelputz gefristet. Die vielfarbigen Steinchen im Kunstharzbett lassen sich gut für dekorative Oberflächen einsetzen. Trotz dichten Gefüges bleibt der Putz nach der Trocknung dehnbar und wasserdampfdurchlässig und eignet sich damit perfekt für den Einsatz auf WDVS.

  • <p>Gebäude erhalten durch eine Fassade mit strukturiertem Putz einen besonderen, handwerklichen Charakter; <i>Foto: Christian Eblenkamp, Rietberg</i></p>

    Gebäude erhalten durch eine Fassade mit strukturiertem Putz einen besonderen, handwerklichen Charakter; Foto: Christian…

  • <p>Bei dieser individuell gefundenen Lösung kam eine etwas stärkere Dämmung zum Einsatz, um mit einem heißen Draht eine individuelle Getaltung umzusetzen; <i>Foto: Stefan Meyer, Berlin</i></p>

    Bei dieser individuell gefundenen Lösung kam eine etwas stärkere Dämmung zum Einsatz, um mit einem heißen Draht eine…

Klinker, Fliesen und Naturstein: WDVS mit Steinoberflächen

Ob bei Neubauten oder als Rekonstruktion der Altfassade bei einer energetischen Sanierung: Mit Spaltklinker versehen lassen sich auch WDVS-Fassaden mit stadt- bzw. regionaltypischer Klinkeroptik gestalten. Obwohl nur etwa 15 mm dick, handelt es sich um gebrannte Steine mit äußerst robusten und stoßfesten Oberflächen.

Als natürliche, mineralische Gestaltung mit den Vorteilen einer Ziegelriemchen-Oberfläche, ob als komplette Klinkerfassade oder als attraktive Kombination in Form einer Putz- und Steinfassade – die keramischen Beläge vereinen traditionelle Klinkeroptik mit hoher Widerstandsfähigkeit. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind ebenso vielfältig wie beim traditionellen Mauerwerksbau mit Vollklinkern – gemauert im Verband, mit vorgezogenen Mauerwerksschichten oder als gemauerter Sturz über Fassadenöffnungen.

Auch keramische Fliesen oder Naturstein gibt es inzwischen als leichtgewichtige Platten im Dünnformat, die auf WDVS-Fassaden aufgeklebt werden können. Dank des natürlichen Baustoffs ist jede Keramik- oder Natursteinfassade anders, weil Strukturen, Farben und Muster jeden Stein zum individuellen Einzelstück machen. Ob Sandstein, Kalkstein oder Granit, ob geschliffen, poliert oder satiniert, die dünnen Natursteinfassadenplatten lassen sich dank spezieller Armierungsgewebe problemlos auch auf WDVS-Fassaden verkleben.

Die Wirkung ist mit der von zweischaligen Natursteinplatten völlig identisch – mit großen oder kleinen Formaten lassen sich echte und langlebige Steinfassaden gestalten. Klinker- und Ziegelriemchen, Fliesen oder Natursteinplatten gelten als nahezu wartungsfrei und unempfindlich gegen Algen- und Pilzbefall und sind als geprüfte Beläge in den WDV-Systemen EPS Prime, MW Top und MW Ecotop von Brillux einsetzbar.

Haus in Münster

Foto: Roland Borgmann, Münster

Wohnanlage, Hamburg

Foto: Aloys Kiefer, Hamburg

Wohnanlage, Hamburg

Foto: Stahl+Brößkamp, Hamburg

Keine Angst vor runden Ecken: WDVS für weiche Formen

Bei Gebäuden mit fließenden Formen stehen die Planer vor Herausforderungen, weil sich Rundungen scheinbar nicht mit einem Wärmedämm-Verbundsystem realisieren lassen. Dabei ist die Lösung denkbar einfach, denn die konkaven oder konvexen Rundungen und Kurven können, einmal ermittelt, direkt aus den Dämmplatten gefräst werden – so passgenau, dass sie auf der Baustelle ohne weiteren Zuschnitt nur noch im Baukastensystem montiert werden müssen.

  • <p><i>Foto: Guido Erbring, Köln</i></p>

    Foto: Guido Erbring, Köln

  • <p><i>Foto: Guido Erbring, Köln</i></p>

    Foto: Guido Erbring, Köln

  • <p><i>Foto: Oliver Kern, Freiburg</i></p>

    Foto: Oliver Kern, Freiburg

  • <p><i>Foto: Brillux</i></p>

    Foto: Brillux

  • <p><i>Foto: Brillux</i></p>

    Foto: Brillux

Selbstverständlich bedarf eine solche individuelle Lösung einer exakten Vorplanung, bei der zusammen mit den Technischen Beratern von Brillux Verlegepläne entwickelt und Musterwände erstellt werden. An einem solchen, im Originalmaßstab gefertigten Muster können alle Einzelheiten der exklusiv für das Projekt gefertigten WDVS-Fassade zwischen Bauherren, Architekten und ausführendem Malerbetrieb direkt abgestimmt werden, von der optischen Wirkung der Radien über das bestmögliche Armierungsverfahren oder der Verarbeitung des gewählten Putzes auf dem gekrümmten Untergrund bis zur Einarbeitung von Brandriegeln aus Mineralwolle-Dämmplatten in die organischen Fassadenformen.

Diese Methode eignet sich auch für Gebäude, deren Gestaltung ursprünglich gar nicht auf fließenden Formen basierte: So können etwa nüchterne Plattenbauten bei einer Sanierung mit einer weichen Gebäudekontur sprichwörtlich neu in Schwung gebracht und ausdrucksstark modernisiert werden. Aber auch historische Fassaden lassen sich so nachbilden und energetisch hochwertig sanieren.

  • <p>Mit den vielseitigen Brillux Fassadenprofilen lassen sich einfache Putzfassaden stilvoll gliedern und gestalten. Die Bilder zeigen Entwürfe aus einem Brillux Farbstudio für ein- und dasselbe Gebäude.</p>

    Mit den vielseitigen Brillux Fassadenprofilen lassen sich einfache Putzfassaden stilvoll gliedern und gestalten. Die…

Akzente setzen mit Fassadenprofilen: Neue Dimensionen

Fassadenprofile können Gebäude, die in ihrer Architektur eher zurückhaltend sind, in höchst unterschiedliche Charakterbauten verwandeln. Die Profilelemente haben ihren Ursprung in der Zielsetzung, älteren Bauten, zum Beispiel aus der Gründerzeit, nach einer energetischen Modernisierung das historische Gesicht wiedergeben zu können.

Dafür wurden Rahmen-, Gesims-, Konsolen-, Bossenstein- und Fensterbankprofile entwickelt, die von Brillux in großer Auswahl angeboten werden. Die vorgefertigten Profilelemente aus Polystyrol-Hartschaum mit hochvergüteter, faserarmierter Vorbeschichtung sind stoßfest und ideal zur Anwendung auf WDVS. Durch ihr geringes Gewicht und die werkseitig geschnittenen Profilenden lassen sie sich leicht verarbeiten.

Historische Stuckelemente können auch nach einem Abdruck vom Original nachgearbeitet werden. Aber auch jüngere Gebäude oder Neubauten lassen sich durch die Verwendung von Fassadenprofilen optisch aufwerten. So können Bossenfassaden nachgestellt werden, indem dafür spezielle Hartschaumplatten mit werkseitig vorgefräster schmaler Nut eingesetzt werden. Brillux bietet dafür drei verschiedene Nutausbildungen an. Farbton und Struktur des Oberputzes geben das Finish für weitere optische Varianten.

Noch größerer Spielraum entsteht bei der Ausbildung eines frei gewählten Bossensteinverbandes. Statt der vorgefertigten Bossenplatten werden hierbei Standard-Dämmplatten eingesetzt und die Nuten mit einem Heißdrahtschneidegerät selbst geschnitten. Auch sehr moderne Gestaltungsvarianten sind möglich: Ein asymmetrischer Fugenschnitt, kombiniert mit einer Creativ-Putzfassade mit Spiegelbruch, kann aus einem schlichten, sogar unproportionierten Altbau ein zeitgemäßes, modernes Wohnhausmachen.

 
Mümmelmannsberg in Hamburg

Mümmelmannsberg in Hamburg

Für eine umfassende energetische Modernisierung von insgesamt 240 Wohnungen aus den 1970er-Jahren wurden von der dhu 20 Mio. € aufgewendet.

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