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Rosafarbene Architektur: La Muralla Roja und Sonora House

Fotos: beastydesign / unsplash.com

Dieser Artikel erschien in der colore #bonbonrosa

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Fast 50 Jahre trennen die beiden Projekte. La Muralla Roja ist eine seinerzeit revolutionäre Apartment-Anlage. Dessen Architekt hat die Designer des Wüstendomizils Sonora House maßgeblich inspiriert.

La Muralla Roja – 1973

 

Die ganze damalige Zeit war eigentlich wie ein großer Traum. (…) Und La Muralla Roja kommt mir vor wie ein kleines Monument dieser Zeit.

Ricardo Bofill

 

Die Apartment-Anlage "La Muralla Roja" des katalanischen Architekten Ricardo Bofill steht seit Anfang der 1970er-Jahre an der Costa Blanca. Bofill, Jahrgang 1939, musste das in Barcelona begonnene Architekturstudium in der Schweiz fortsetzen, nachdem er sich für die verbotene kommunistische Partei PSUC engagiert hatte. Nach dem Diplomabschluss kehrte er nach Spanien zurück und begann Apartment-Anlagen zu planen, die zwar aus einzelnen Modulen zusammengesetzt waren, jedoch die schlichten Großformen des internationalen Stils außer Acht ließen.

Bofill sagt dazu: "Wir wollten den corbusianischen Block aufbrechen und mit unseren Projekten eine neue Art von Stadt entwickeln. Unsere Bauten sollten dem konventionellen Straßenbild den Rücken zukehren. Im Innern wollten wir die Bewohner zu einem neuen Miteinander animieren, soziale Experimente provozieren, die Kleinfamilie überwinden. Wir waren jung damals, wir waren Utopisten." La Muralla Roja mit 50 Wohnungen ermöglicht hinter ihrer maghrebinisch anmutenden Festungsarchitektur einen geschützten Bereich, ein Labyrinth aus Treppen, Auskragungen und Patios, in dem sich Neues entfalten soll.

Sonora House – 2019

 

Leider wurde das Projekt irgendwann ausgesetzt, aber wir waren so begeistert von der Idee unseres Konzepts, dass wir es trotzdem abgeschlossen haben.

Davit und Mary Jilavyan

 

Für einen mexikanischen Kunden, der sich ein Einfamilienhaus wünschte, erarbeiteten der in Moskau ansässige Architekt Davit Jilavyan und seine Schwester, die Visualisiererin Mary Jilavyan, ein besonderes Domizil, das in der Sonora-Wüste entstehen sollte. "Wir wollten Farbe und Form harmonisch kombinieren – und zwar an die Umgebung angepasst", erzählen die beiden. Das Experimentieren mit Farbe und Form führte zum Entwurf für ein pastellfarbenes Haus mit moderner Form.

Der Auftraggeber hatte die Gestaltung einer Familienresidenz mit einer minimalen Geometrie, aber kühnen Oberflächen und einem starken äußeren Erscheinungsbild beauftragt. Davit und Mary Jilavyan beschlossen, auf Standard-Lochfenster zu verzichten und die Fenster als Elemente der Unregelmäßigkeit mit unterschiedlichen Formen und Maßen einzubringen. Das Volumen mit skulptural geneigtem Dach, die besondere Fensterstruktur und das Zusammenspiel von Rosatönen und Gelb ist eine moderne Interpretation der bunten, minimalistischen Geometrien der klassisch-modernistischen mexikanischen Architektur. Wieder einmal ist Neues mit Anleihen des Bewährten entstanden – wieder ist Rosa die Farbe der Utopie.

Pretty in Millennial Pink

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Seit einiger Zeit ist Rosa salonfähig. Was früher als Barbie- und Baby-Farbe verpönt war, ist jetzt allgegenwärtig. Warum?

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