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Parkhotel: Orange im Wandel der Zeit

Titelfoto: Petra Arnold

Dieser Artikel erschien in der colore #oxydorange

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"Das Besondere an unserem Parkhotel ist, dass wirklich jedes Möbelstück, jede Lampe, jede Blume ein Original ist. Hier ist nichts retro." So beschreibt Ann-Katrin Thimm, Enkelin des damaligen Gründerpaares des Hotels, die Einzigartigkeit der Anlage. Als Thimm das Hotel 2010 von ihren Großeltern übernahm, erweckte sie es aus dem Dornröschenschlaf. Fast 20 Jahre war das Hotel nicht mehr genutzt worden, da es 1993 von den beiden Gründern stillgelegt wurde. Dennoch wurde die gesamte Inneneinrichtung über die Zeit hinweg weiter gepflegt und aufbewahrt. Ein Glück, denn so konnte Thimm dem Hotel neues Leben einhauchen und den Charme der 70er-Jahre wieder aufleben lassen.

Orange als Farbe der Lebendigkeit

Betritt man das Hotel heute durch den Foyerbereich, spürt man sofort wieder den Charme der 70er-Jahre, authentisch und im Original: flauschige Teppiche, Blumentapeten, Cordsofas und orange-braune Vorhänge. Eben genau die Vielfalt des bunten Jahrzehnts, in dem die Farbe Orange ihren größten Moment in der Interieur- und Designwelt erlebte. Orange steht für das Auffällige und Gewagte, das Neue, Kraftvolle und Kreative. Es ist die Farbe der Freude und Lebhaftigkeit und wirkt sich daher positiv auf unsere Gefühlslage aus. Die Kombination mit der Komplementärfarbe Blau bringt Orange zum Leuchten, und auch grüne Kontraste lassen die Farbe noch lebendiger wirken. Durch die übermäßige Verwendung von Orangetönen in den 70ern galt die Farbe allerdings bald als aufdringlich, und so verschwand sie für längere Zeit aus unseren Wohnzimmern. Erst seit einigen Jahren wird sie wieder vermehrt mit positiven Eigenschaften assoziiert.

Das Hotel als Herzensprojekt

Ottilie und Hans Deitrich, die Gründer des Parkhotels, erweiterten in den 70er-Jahren die familieneigene Metzgerei und das angeschlossene Landhaus zu einem zeitgemäßen Hotel. Sie, gelernte Schneiderin mit einer ausgeprägten Affinität zu Mode und Trends. Er, gelernter Metzger mit kreativer Ader und großem Interesse an architektonischen Themen. In den 60er- und 70er-Jahren sammelten sie auf ihren vielen Reisen Ideen und Vorlagen für ihr Herzensprojekt. So wurde der gesamte Umbau in Eigenregie und nach genauen Vorstellungen des Ehepaars umgesetzt.

Ein Ort mit Anziehungskraft

"Mein Großvater wusste damals sofort, dass ich das Hotel eines Tages übernehmen würde. Da war er mir zunächst einen ganzen Gedankensprung voraus", erinnert sich Ann-Katrin Thimm lachend. Als gelernte Hotelfachfrau erkannte sie das Potenzial dieses einzigartigen Hotels und entschied sich für eine Wiedereröffnung im Jahre 2010. Die Zimmer wurden reaktiviert und teilweise neu ausgestattet.

Der ursprüngliche Charme und der Stil blieben dabei aber dennoch erhalten. "Ich wollte weg von den modernen Hotels, hin zur stylischen Umgebung, um die Erinnerungen an früher wieder lebendig werden zu lassen. Schließlich gibt es nichts Vergleichbares aus dieser Zeit." Ein Umbau oder eine Modernisierung des Hotels kam für sie damals nicht infrage. Sie wollte mit dem Hotel etwas Spezielles schaffen, einen besonderen Ort mit Anziehungskraft. Einen Ort, der es schafft, die Gäste in die Tiefen des Odenwalds zu bringen.

Das hat Thimm erreicht. Seit März 2019 führt die neue Inhaberin Otilia Toma das Konzept zusammen mit ihrem Mann erfolgreich weiter. Mittlerweile kommt das Revival des Hotels nicht nur bei ihren Gästen gut an. Auch die Foto- und Filmproduktion hat das Haus aufgrund des besonderen Interieurs als Kulisse und Drehort entdeckt: Regelmäßig kommen Anfragen von Fashionlabeln, Werbeproduktionen und Magazinen.

 

Wir verkörpern mit der Architektur des Hotels eine Zeitreise in die 60er- und 70er-Jahre. Das macht uns und den Aufenthalt in unserem Hotel so einzigartig.

Hotelchefin Ann-Katrin Thimm

 
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