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Heterogener Höhenflug in Dresden

Fotos: Jan Gutzeit, Dresden

Dieser Artikel erschien in der colore #graphitgrau

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Die Schönheit des Elbtals, die einzigartige Barockarchitektur, die vielseitige Kultur sowie die besondere Verbindung von Natur und Urbanität machen Dresden zu einer viel besuchten Stadt, die schon seit Jahrhunderten Künstler aus aller Welt inspiriert. In diesem Umfeld ragt seit Kurzem auch der Wohnsolitär von Leinert Lorenz Architekten in die Höhe, der die Silhouette der Stadt kraftvoll und energetisch bereichert.

Die Umgebung des neuen Wohnturms ist alles andere als homogen: Zwei Hochhäuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite, eine Schule sowie ein eingeschossiger Kindergarten machen das Areal zu einem sehr ungleichen Umfeld. Hinzu kommt eine viel befahrene vierspurige Straße, die direkt am Gebäude vorbeiläuft. "Es gab nichts, an dem wir uns orientieren konnten. Deshalb wollten wir ein Gebäude schaffen, das sich abhebt und mit seiner elementaren Form- und Farbgebung heraussticht", erzählt Falk Leinert.

Das Auffälligste des neuen Wohnsolitärs ist seine Höhe sowie seine kubistisch ausgeformte Fassade, die mit ihrer in sich geknickten Optik auf der zur Straße hin ausgerichteten Seite zugleich als umlaufende Balkonbrüstung dient. Dadurch wurde dem Gebäude ein prägnantes Aussehen verliehen und zugleich ein erhöhter Schallschutz ermöglicht. Auf den anderen Seiten bildet ein offenes Geländer die Balkonabgrenzung. Der Betrachter genießt ein aufregendes Spiel der Elemente und Perspektiven. Gefertigt wurde die Fassade aus durchgefärbtem Vollbeton, denn "in Anlehnung an die benachbarte Straße sollte es ein beständiges und wertiges Material sein." In enger Zusammenarbeit mit dem Beraterteam von Brillux sowie Tino Raabe, dem Bauherrn und Geschäftsführer der FIRA® Firmengruppe mit Sitz in Dresden, fiel die Wahl der Farbe auf einen dunklen Anthrazitton. "Die richtige Farbe zu finden, war eine große Herausforderung, denn sie sollte perfekt zum Beton passen, der Sonneneinstrahlung standhalten und möglichst markant sein", sagt Tino Raabe.

 

Als Architekten sind wir sehr detailverliebt. Von der Planung bis zur Eröffnung begleiten wir das Projekt – entwerfen, experimentieren, testen und formen.

Falk Leinert

 

Passend zu seinem kraftvollen Aussehen liegt das Gebäude an der Gret-Palucca-Straße – benannt nach der deutschen Ausdruckstänzerin aus den 1920er-Jahren. Ein Bauhaus- Lehrer sagte einst über sie: "Palucca verdichtet den Raum, sie gliedert ihn: der Raum dehnt sich, sinkt und schwebt – fluktuierend in allen Richtungen." Ein Zitat, das nicht nur den Charakter der Tänzerin widerspiegelt, sondern auf gewisse Weise auch des Gebäudes.

Der Grundriss des Bauwerks ist quadratisch, das Sockelgeschoss bildet die Basis und wird von dem darüberliegenden Wohnsolitär überragt. Über eine außenliegende, der Fassadenform nachempfundenen Betonrampe gelangen die Bewohner in die darunterliegende zweietagige Tiefgarage, während sich die Kellerräume auf dem Gebäudesockel befinden. Dieser wird von einer Außenhalle umgeben. "So steht das Gebäude vorne auf Stützen, die den Eingang markieren. Dadurch wirkt alles luftiger und einladender", erzählt Falk Leinert. Ein in der Mitte der Eingangshalle liegendes Treppenhaus ermöglicht zudem eine Kleeblattstruktur der insgesamt 28 Wohnungen. "Durch die besondere Anordnung über Eck hat jede der Wohnungen zwei Aussichtsrichtungen."

Durch den Einsatz eines Vollholzfußbodens im Innern des Wohnsolitärs gelang es den Architekten, einen warmen Gegenpart zu dem Beton im Außenbereich zu schaffen. "Wir haben ausschließlich echte Materialien verwendet." Dadurch ist ein schöner Kontrast und ein Ambiente zum Wohlfühlen entstanden – ein Aspekt, der auch zentraler Bestandteil der chinesischen Harmonielehre Feng-Shui ist. "Da Jana Raabe, die Frau des Bauherrn, als Diplompsychologin und Diplom-Feng-Shui-Beraterin arbeitet, hat uns das Thema durch den gesamten Bauprozess begleitet", sagt Herr Leinert. "Als Architekt gestaltet man häufig schon aus dem Gefühl heraus, aus Intuition, nach den Regeln von Feng Shui. Es geht darum, dass der Wohnraum optimal strukturiert und auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt ist. Und das haben wir im gesamten Gebäude umgesetzt." Das belegt auch die abschließende Feng-Shui-Analyse.

 

Projektdaten

  • OBJEKT | STANDORT Wohnsolitär Gret-Palucca-Straße, Dresden
  • BAUHERR | NUTZER FIRA® Firmengruppe, Dresden
  • ARCHITEKTEN Leinert Lorenz Architekten, Dresden
  • TECHNISCHER BERATER Marcel Löwe, Brillux Dresden
  • GENERALUNTERNEHMEN FIRA® Firmengruppe, Dresden
 

Eine weitere Besonderheit bei der Konzeption des Wohnturms war die Höhe. Dies war die einzige Möglichkeit, die geringe Größe des Grundstücks zu kompensieren. Anders als für solch hohe Bauten üblich sollte er keine Büros oder ein Hotel beherbergen, sondern neuen Wohnraum schaffen. Besonders in Dresden sind Hochhäuser oftmals nicht gern gesehen, es gibt Richtlinien und Vorschriften. "Doch bei unserem Projekt war das etwas anders, denn es wurde von der Stadtplanung direkt befürwortet und wir bekamen viel Unterstützung. Daher wollten wir, dass es auch qualitativ sehr hochwertig wird, und die positiven Reaktionen darauf zeigen, dass es gelungen ist." Das findet auch der Bauherr, der selbst eine der Wohnungen bewohnt. "Das Schönste ist der Blick über Dresden. Wir können sogar die Frauenkirche sehen und dank der umlaufenden Balkone bis ins Elbsandsteingebirge schauen", verrät Tino Raabe.

Brillux Scala-Farbtöne

Scala 42.03.30
Scala 60.06.30 (RAL 7024)
Scala 63.06.33 (RAL 7021)
Scala 99.00.39
Scala 99.00.42
Scala 99.00.45
Scala 99.00.54
 

Die Farbtondarstellung am Monitor ist nicht verbindlich.

 
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