Dieser Artikel erschien als Planquadrat 2/2020
Titelfoto: Christian Eblenkamp
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Wenn in der Architektur von matten Oberflächen gesprochen wird, weiß jeder, dass sich Herausforderung und Erfolg die Waage halten. Den Reiz, Oberflächen wirklich und dauerhaft matt aussehen und sein zu lassen – also eben nicht seidenmatt und auch nicht nur in der ersten Zeit, bis Spuren durch Benutzen, Bewohnen und Säubern für einen ungewollten Glanz sorgen –, umgibt eine gewisse Faszination. Nicht mehr Hochglanz allein steht für Edles, Teures, Hochwertiges: Eine perfekt verarbeitete Oberfläche in samtig-mattem Finish unterstreicht Minimalismus und Schlichtheit, ist unprätentiös und zurückhaltend. Der harmonische Anschein in Verbindung zu rauen Stein- oder Betonflächen betont umso mehr den punktuellen Einsatz hochglänzender oder metallischer Optiken.
Die Heterogenität des Designs in heutiger Zeit lässt zwar so gut wie jeden Stil zu – Doch der Stellenwert von wirklich matten Oberflächen ist nach wie vor hoch bei Innenraumgestaltungen von Wohnhäusern, Objektbauten und repräsentativen Räumen. Wird ein Produkt vom Markt gefordert, liegt es in der Verantwortung der Unternehmen, dieser Nachfrage zu entsprechen. Brillux kennt die Trends und ästhetischen Ansätze, prüft sie auf ihre Relevanz und reagiert zügig mit geprüften Produktinnovationen.
Der Eingangsbereich des neu gebauten Wohnhauses im Raum Osnabrück ist beinahe vollständig in ein dunkles Anthrazit getaucht. Seine beeindruckende Wirkung verdankt der Raum vor allem den insgesamt 70 Quadratmeter umfassenden, fugenfrei gestalteten Wänden, deren softmatte Oberflächen mit samtweicher Haptik eine besondere Wertigkeit ausstrahlen und alle Sinne ansprechen. Hier wurde auf dem Seidenmattlack 2188 (in der Ausführung als Hydro-PU-Spray) Softfeel als transparentes Finish aufgetragen.
Von der Haustür gelangt man zunächst in einen Flur, der sich nach wenigen Metern zu einem großzügigen, acht Meter hohen, Foyer-artigen Raum öffnet. Die links von der Haustür liegende Wand ist mit edlem, mattem Vulkanstein in Anthrazit verkleidet, der von außen ins Haus hineingezogen wurde. Die gegenüberliegende Flurwand sowie die übrigen Wände im Eingangsfoyer sind, wie der Boden, ebenfalls in Anthrazit ausgeführt.
Brillux bietet verschiedene Lösungen für dauerhaft matte Oberflächenbeschichtungen. Der wasserbasierte zweikomponentige Polyurethan-Acryllack 2K-Aqua Mattlack 2390 ist in allen gewünschten Scala-Farbtönen erhältlich und im Innenbereich auch als farbloser Überzug auf Gegenständen, beispielsweise aus Holz, einsetzbar.
Zur transparenten Veredelung auf allen mit Acryl- und Alkydharzlacken lackierten Oberflächen im Innenbereich ist Softfeel bestens geeignet. Der Lack ist im Laden- und Messebau, in Ausstellungsräumen, im privaten Wohnbereich sowie bei dekorativen Gestaltungselementen und auch auf Heizkörpern sowie Wandflächen einsetzbar.
Die wetterbeständige Mattlasur 618 eignet sich für die Applikation auf allen Laub- und Nadelhölzern. Die Natürlichkeit und ursprüngliche Optik des matten Materials bleibt so bestens erhalten und gleichzeitig hervorragend geschützt.
Wie eine Skulptur steht dieses mattschwarze Stahlgebilde im Raum. Die vertikale Erschließung bildet den Mittelpunkt des Raums und fängt den Blick des Betrachters ein. Funktionen der umgebenden Räume formieren sich locker und unaufgeregt um diese schwarze Achse.
Die Architekten von Planconzept, selbst auch Bauherren, wünschten sich das "schwärzeste Schwarz" für ihren Eingriff, der einerseits brachial die Struktur des alten Hauses durchbricht und andererseits auf elegante Weise altes Bauwerk mit neuer Funktion verbindet. Die Lösung hieß: 2K-Aqua Mattlack 2390 im Scala-Farbton 99.00.69 (RAL 9005 Tiefschwarz). Mit der geschlossenen, als Geländer fungierenden Metallumfassung, der Spindel und der Treppenuntersicht waren insgesamt 45 Quadratmeter zu lackieren.
Die Herausforderung ist nicht, eine Wand mit einer matten Oberfläche zu versehen, sondern die Mattheit auf Dauer – trotz reinigender Prozesse und mechanischer Beanspruchung – zu gewährleisten. Brillux bietet daher die hochwertige Reinacrylat-Innendispersion Sensocryl ELF 266 für den Einsatz in anspruchsvollen Bereichen, wie in Krankenhäusern und Arztpraxen, sowie im hochwertigen privaten Wohnbereich. Die Spezial-Innendispersion Vetrolux ELF 3100 garantiert dauerhaft matte Intensivfarbtöne – einzusetzen in Bereichen mit mechanischer Belastung. Hochtransparente Funktionsfüllstoffe schützen die Pigmente zuverlässig vor Beschädigung. Der »Schreibeffekt« wird weitgehend reduziert, auftretende Markierungen können mit einem Mikrofasertuch entfernt werden – die darunterliegenden Pigmente werden nicht beschädigt, die Oberfläche nicht beeinträchtigt.
Dauerhaft seidenmatte Oberflächen im Bodenbereich sind eine große Herausforderung. Die langlebige seidenmatte Wirkung wird durch die starke Beanspruchung auf die Probe gestellt – Verarbeitung und spätere Reinigungsprozesse sind Risikofaktoren, denen ausreichend Rechnung getragen werden muss.
Die zweikomponentige, transparente und seidenmatte Versiegelung Floortec 2KPurolid T 876 auf Polyurethan-Basis ist für widerstandsfähige Bodenflächen im Innen- und Außenbereich konzipiert worden. Sie ist auf einer Vielzahl von Bodenbeschichtungen einsetzbar – auch bei zusätzlicher Gestaltung mit Dekochips 843. Außerdem dient sie als Schutzversiegelung im Systemaufbau mit Spachtelboden Floortec 2K-Mineralico SL 470 und Designboden 3055.
Die Variante Floortec 2K-Purolid F 878 verfügt über die gleichen Eigenschaften und ist zudem in einem Farbton nach Wahl lieferbar. So wird eine homogene Oberfläche erzeugt, die ebenso langlebig wie ästhetisch ist.
Schließlich lassen Sprichwörter wie "Es ist nicht alles Gold, was glänzt" darauf schließen, dass Glanz Wert verheißt. Glanz entsteht, wenn eine Oberfläche das reflektierte Licht im selben Winkel zurückwirft wie es aufgetroffen ist. Allerdings funktioniert das lediglich bei sehr glatten Flächen. In der Natur sind Oberflächen überwiegend uneben und streuen das auftreffende Licht in verschiedene Richtungen, was den Matteffekt erzeugt. Das ist der simple Grund, warum die Natur so wenige glänzende Oberflächen zu bieten hat.
Dass wir heute matte Oberflächen, gerade im Interieur, edler und eleganter als glänzende bewerten, lässt sich kulturhistorisch erklären. Früher stand Hochglanz für Wohlstand – man führe sich nur die mit Klavierlack ausgeführten Oberflächen hochwertiger, alter Möbel vor Augen. Doch mit dem Einzug des Minimalismus und des Trends hin zur optischen Zurückhaltung und weg von Chrom, Hochglanz und Künstlichkeit wurde man des Glanzes überdrüssig. Authentizität des Materials, Haptik, spürbare Strukturen waren plötzlich gewünscht und somit als neue Trendwende akzeptiert.