Nach oben scrollen
Brillux Radio

Das Silikatsystem als ökologische Alternative

Bestellen Sie die Printausgabe per E-Mail an: kontakt@brillux.de

Titelbild: 104341674 Sergey Nivens © www.adobe.stock.com

Nachhaltig zu bauen bedeutet, in der Planung wie auch bei der Errichtung und der Nutzung der Gebäude einen effizienten Ressourcenumgang zu pflegen und den Einsatz von Energie und Rohstoffen zu optimieren. Der Wahl der Baumaterialien kommt dabei ein hoher Stellenwert zu, denn die Auswahl schadstofffreier und langlebiger Produkte bestimmt auch die Ökobilanz eines Gebäudes. Bei den Beschichtungen empfiehlt sich das mineralische Silikatsystem aus Farben und Putzen.

Silikatfarben sind alkalische Anstrichstoffe auf Basis von Kaliwasserglas. Weil sie früher nur mit mineralischen Pigmenten natürlichen Ursprungs hergestellt wurden, sind sie auch als Mineralfarben bekannt. Silikatfarben bilden keinen Film und verkleben nicht mit dem mineralischen Untergrund, sondern gehen eine chemische Verbindung mit ihm ein.

Daraus resultiert eine höchst beständige Verbindung zwischen Anstrich und Anstrichträger. Der Verkieselungsprozess betrifft die Putzschicht beziehungsweise die obere Schicht des Anstrichuntergrunds. Die chemische Verbindung mit dem Untergrund und die UV-Stabilität durch das Bindemittel Kaliwasserglas sind die wesentlichen Gründe für die hohe Lebensdauer von Silikatfarben.

Die Vorteile des Silikatsystems:

  • hohe Lebensdauer
  • hoch wasserdampfdiffusionsfähig
  • schimmelpilzvorbeugend aufgrund hoher Alkalität
  • frei von Konservierungsmitteln
  • hohe Farbtonstabilität durch rein anorganische Tönung

Das Silikatsystem im Denkmalschutz

Silikatfarben eignen sich aufgrund ihrer größtenteils mineralischen Zusammensetzung ideal zum Einsatz an historischen Gebäuden und im Denkmalschutz. Besonders auf kalkreichen Untergründen sollten überwiegend hoch wasserdampfdiffusionsfähige Anstrichstoffe verwendet werden, um die hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften des Untergrunds zu unterstützen. Silikatfarben wie z. B. Brillux Ultrasil erzeugen einen ausgeglichenen Wasserhaushalt an der Fassadenoberfläche.

Die gute Wasserdampfdiffusionsfähigkeit gewährleistet, dass die im Bauteil enthaltene Feuchtigkeit ungehindert nach außen diffundieren kann. Die hydrophile Oberfläche sorgt in Kombination mit der Rohstoffauswahl dafür, dass die Bauteilaußenflächen kondensatfrei bleiben und Algen und Pilze hier keine Lebensgrundlage finden. So ist ein natürlicher Fassadenschutz ohne Biozidzusätze gegeben. Durch den Einsatz von Sol-Silikat, einer ausgewogenen Kombination aus hochwertigem Kieselsol und Kaliwasserglas, wird der Anstrich durch die schnelle Durchtrocknung höchst wetterbeständig und besonders farbtonstabil.

Gleichzeitig ist die Beschichtung nicht brennbar (A2 – s1,d0 nach DIN EN 13501). Auch kräftige und dunkle Farbgebungen sind mit Silikatfarben heute möglich. Die Fassadenfarbe Brillux Extrasil auf Silikatbasis z. B. erlaubt in Kombination mit der TSR-Formel im SolReflex-System Anstriche in Intensivfarben.

 

"Da die Bestandsputze weitestgehend unbeschädigt waren, konnte direkt mit dem Beschichtungsaufbau begonnen werden. An einigen Stellen war es jedoch herausfordernd, die Nachbesserungen an die alte Putzstruktur anzupassen, damit ein homogener Untergrund entstand. Der Anstrich in den nach historischen Vorgaben nachempfundenen und über das Brillux Farbsystem gemischten Farbtönen erfolgte mit Silikat-Grund und einer hochdeckenden Silikatfassadenfarbe."

Hans Gradl, Technischer Berater von Brillux in Nürnberg

Foto: Stefan Meyer, Berlin

 

Das Silikatsystem in historischen Innenräumen

Im Altbau, besonders in historischen Gebäuden, findet man oft sehr verschiedene Putzuntergründe und Altanstriche vor. Diese unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und können nicht mit jedem Anstrichsystem überarbeitet werden.

Es müssen demnach Produkte ausgewählt werden, die den Eigenschaften der Untergründe entsprechen, damit eine Schadensbildung vermieden wird. Für eine substanzschonende und fachgerechte Sanierung muss daher zunächst eine sorgfältige Analyse der vorgefundenen Untergründe und Anstriche erfolgen. Erst mit der genauen Kenntnis der Materialsituation und der fachkundigen Auseinandersetzung mit dem vorgefundenen Untergrund kann daraufhin ein passendes Beschichtungssystem erarbeitet werden.

Für das ausgewählte System sind besondere Produkteigenschaften gefragt. Hierbei steht die mineralische Zusammensetzung für einen homogenen Aufbau und ein sehr gutes Diffusionsvermögen für einen ausgeglichenen Feuchtehaushalt im Vordergrund – auch im Innenraum: also alles Anforderungen, bei denen silikatische Beschichtungen punkten können.

Nürnberger Burg, historische Innenwände

Durch ihre Zusammensetzung aus anorganischen Bestandteilen eignen sich Silikatfarben hervorragend für die oft sehr sensiblen Untergründe von historischen Innenwänden. Foto: Stefan Meyer, Berlin

Steinbögen, Berlin

Das Ergebnis der Beschichtung ist eine langlebige und lichtechte Verbindung zwischen Anstrich und Anstrichträger, die diffusionsoffen bleibt. Foto: Stefan Meyer, Berlin

Kirche St. Pankratius, Pastoratsweg Dülmen

Das hält die Wände trocken und vermeidet Bauschäden. Foto: Roland Borgmann, Münster

Silikatsystem für moderne Fassaden

Fassadenfarben dienen nicht nur der Gestaltung von Gebäuden, sondern leisten einen wichtigen Beitrag zum dauerhaften Werterhalt und zum Schutz des Bauwerks vor Witterungseinflüssen und Umweltverschmutzung. Im Vordergrund steht dabei der Feuchteschutz, denn Feuchteeinwirkungen sind die Hauptursache für Bauschäden.

Vor Schadstoffen in der Luft, wie stickstoff- und schwefelhaltige Abgase (NO2 und SO2) oder Kohlendioxid (CO2), und den damit verbundenen Gefahren für die Bauteilschwächung müssen Fassaden ebenfalls geschützt werden. Silikatbeschichtungen sind durch ihre mineralische Zusammensetzung und die chemisch-physikalische Abbindung besonders langlebig. Feuchtigkeit aus dem Untergrund kann dank der hohen Diffusionsoffenheit nach außen gelangen, von außen anfallende Feuchte wird dank der hydrophilen Einstellung von der Beschichtung aufgenommen.

Die hohe Alkalität von Kaliwasserglas verstärkt den Schutz vor Befall mit Mikroorganismen. Für die Gestaltung relevant sind die hohe Lichtechtheit der Silikatfarben, die mit Brillux Extrasil sogar in kräftigen Intensivfarbtönen möglich sind. Nicht zu vernachlässigen ist ein weiterer Vorteil des Silikatsystems: Mineralische Anstriche verschmutzen weniger, weil sich die mineralischen Bindemittel statisch weniger aufladen und daher kaum Staub an der Oberfläche haftet.

Bei der Sanierung der Fassaden dieser Hamburger Wohnanlage sah das Farbkonzept von ABJ. Architekten einen kräftigen Rotton für die energetisch aufgewerteten Fassaden vor, der auf die Backsteinfassaden im Bestand Bezug nimmt.

Der intensive Rotton der WDVS-Fassade konnte dank der speziellen IR-reflektierenden Farbtonrezeptierung im SolReflexSystem realisiert werden. Die mineralische Putzfassade wurde mit Silikatfassadenfarben beschichtet, um einen natürlichen Fassadenschutz gegen Algen und Pilze ohne Biozide zu gewährleisten.

Das Silikatsystem für wohngesunde Räume

Im modernen Innenausbau werden die verwendeten Bauprodukte zunehmend auf ihre Umweltverträglichkeit und baubiologische Eignung geprüft und dementsprechend eingesetzt. Dies betrifft vor allem eine mögliche Belastung der Raumluft durch Emissionen sowie die bauphysikalische Wirksamkeit der eingesetzten Baumaterialien auf das Raumklima. Besonders wichtig ist dies natürlich in hochfrequentierten oder sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern, Kindergärten und Pflegeheimen.

Aber auch im Wohnungsbau nimmt das Bewusstsein für die ökologische Verantwortung zu, die sich in dem Wunsch nach einer nachhaltigen Bauweise konkretisiert. Silikatbeschichtungen sind emissionsarm sowie lösemittel- und weichmacherfrei. Im Farbton Weiß sind alle Silikatfarben zudem auch konservierungsmittelfrei. Die Innenraumfarbe Brillux Profisil ist nach dem Kriterienkatalog des TÜV Nord sogar für Allergiker geeignet und gilt als schadstofffrei. Brillux Kalisil erzielt sogar die Nassabriebbeständigkeit Klasse 1. Beide Produkte sind, wie alle Silikatfarben, hoch wasserdampfdiffusionsfähig.

Dies gilt auch für die Calciumsilikatbeschichtung Brillux Klimasil, ein feuchtepuffernder Feinputz, der im Innenbereich, wie z. B. in Schlafzimmern, eine regulierende Wirkung auf das Raumklima hat. Brillux Structosil ist eine Dispersionssilikatinnenfarbe mit einer speziellen Perlstruktur aus expandiertem Glas, die speziell für Deckenflächen entwickelt wurde. Alle genannten Innenraumfarben sind nicht brennbar und nach A2 – s1,d0 nach DIN EN 13501 klassifiziert.

Kreative Fassadenvielfalt

Kreative Fassadenvielfalt

Gut gestaltete Fassaden leben von dem Spiel mit Farbe, Material und Textur. Der Fassadengestaltung sind heutzutage fast keine Grenzen mehr gesetzt.

..mehr