Fotos: privat, Bretterbude (Andrea Flak)
Dieser Artikel erschien in der MarktImpulse, Ausgabe 01/19.
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Lage und Look der Bretterbude in Heiligenhafen sind einzigartig. Um das Hotel pünktlich zum Saisonstart im Sommer 2016 fertig zustellen, arbeiteten gleich zwei Malerbetriebe dort, wo andere Urlaub machen.
Wer für seinen Urlaub ein Hotel "in Meernähe" bucht, wird vor Ort allzu oft enttäuscht. Die Brandung hört man dann höchstens, wenn der Wind günstig steht, bis zum Strand sind gerne noch mal einige Kilometer zurückzulegen. Bei der Bretterbude in Heiligenhafen ist das ganz anders. Dem Blick aufs Meer aus der Bretterbude kommen höchstens Nacht und Nebel in die Quere.
Hier liegen zwischen Hotelzimmer und Ostsee nicht mehr als ein schmaler Dünenstreifen und einige Meter Sand. Auf drei Etagen bietet der rustikale Neubau viel freie Sicht auf das Meer und die Insel Fehmarn gegenüber.
Der Hamburger Hotelier Jens Sroka und der Büsumer Bauunternehmer Sönke Kähler hatten ihre Vorstellung eines zeitgemäßen Hotelbetriebs zuvor bereits mit dem Beach Motel in St. Peter-Ording umgesetzt.
Optisch angelehnt an die Vintage-Architektur der amerikanischen Ostküste, zieht es mit seinem Motto "jung, frisch und bezahlbar" ein breites Publikum an.
In Heiligenhafen wurde dieses Erfolgskonzept erweitert und einem jüngeren, hippen, urban geprägten Lifestyle angepasst. So ist "Die Bretterbude" entstanden, Deutschlands erstes Themenhotel "für Surfer, Skater und andere Brettsportakrobaten".
Die Gäste wohnen direkt an der Strandpromenade in rustikalen, holzverkleideten Neubauten, die an alte Hafenspeicher oder historische Fischerbuden erinnern. Malermeister Volker Nolte aus Tellingstedt – schon beim Bau des Beach Motels in St. Peter-Ording an Bord – war mit seinem Team zwei Monate lang auf der Bretterbuden-Baustelle beschäftigt.
Die auffällige Fassade benötigte lediglich eine teilweise Wärmedämmung, die Bretter aus vier verschiedenen Holzarten blieben aber unbehandelt und wurden im Sinne des auch hier angestrebten Vintage-Stils ihrer natürlichen Vergrauung überlassen.
Im Innenbereich galt es hingegen, alle Decken und Wände glatt zu spachteln, mit Glattvlies zu bekleben und zu streichen – wobei sich die Wände im Farbton Cemento behaglich von den weißen Decken abgrenzen.
"Matte Beschichtungen sind heutzutagestärker gefragt denn je. Speziell in dermo-der nen Architektur hat man häufig das Problem schwieriger Streiflichtsituationen, etwa durch bodentiefe Fenster. Mit Superlux ELF 3000 waren wir aber für diese Herausforderung bestens gerüstet. Die stumpfmatten Flächen sehen jetzt richtig edel aus."
Der Betrieb maler NOLTE kümmerte sich aus schließlich um das Shop-Gebäude der Bretterbude. Hier sind neben einem Laden für Traveller- und Wassersportbedarf auch die Zimmer untergebracht, die sogenannten Butzen. Im Hotel-Hauptgebäude wirkte der Malerbetrieb E. Bluhm von Inhaber Michael Bluhm aus der 50 Kilometer entfernten Landeshauptstadt Kiel. Im Unterschied zum Shop-Gebäude wurde hier der Anstrich, etwa in den Fluren, direkt auf die Betonwände aufgetragen. "Es sollte eben ein bisschen rustikaler wirken", erinnert sich Malermeister Michael Bluhm. Zwischen Mai und August 2016 war er mit durchschnittlich zehn Mitarbeitern vor Ort und auch für die Bodenbeschichtung in den Fluren zuständig: einen Estrichfußboden mit einer transparenten 2K-Deckbeschichtung.
Wir verstehen uns als stylische Unterkunft für jeden, der Lust auf etwas Neues hat – und auf ein unkompliziertes Hotel direkt am Meer.
Katrin Jung, Hoteldirektorin Bretterbude
"Um die Saison noch mitnehmen zu können, ist es im Hotelbereich ja immer entscheidend, Termine halten zu können", betont Bluhm. Das Miteinander mit den anderen Gewerken habe hier sehr gut funktioniert, genauso die Zusammenarbeit mit den Architekten vor Ort. Ausdrücklich bedankt sich der Malermeister auch bei seinen Mitarbeitern und dem Vorarbeiter, Herbert Notka: "Sie haben mit mancher Überstunde, durchaus auch an Samstagen, zum Gelingen des Projekts beigetragen."
Gleich im Anschluss an die Eröffnung der Bretterbude gehörte Michael Bluhm dann auch zu den ersten Übernachtungsgästen. Zunächst allerdings nicht als Urlauber, sondern weil gleich nebenan der nächste Auftrag wartete: das Beach Motel Heiligenhafen, ein weiterer Neubau der Bretterbuden-Betreiber. "Das hat hier schon ein gewisses Flair, wenn man in den Pausen mal runter zum Strand gehen kann", schwärmt Bluhm. "Nnatürlich ist das schöner, als in der Innenstadt in einem einfachen Betonklotz zu arbeiten."
Und selbst der auf der Nordseeseite Schleswig-Holsteins beheimatete Malermeister Nolte denkt gerne an die Arbeiten in Heiligenhafen zurück: "Die Lage dort ist unglaublich: direkt an kleinen Dünen, dann kommt schon das Wasser ..." Nur auf den "Brettsport" möchte er in der Bretterbude lieber verzichten. "Ich bin schon etwas älter", lacht der 63-Jährige, "das überlasse ich gerne meinem Sohn."
Seit 80 Jahren schon existiert maler NOLTE in Tellingstedt. Volker Nolte, Jahrgang 1955, hat derzeit zehn Mitarbeiter plus vier Auszubildende. Sein Sohn, selbst Maler, und seine Tochter, eine ausgebildete Kauffrau, werden den Familienbetrieb in vierter Generation weiterführen.
1974 gründete Malermeister Ernst Bluhm seinen Betrieb in der Landeshauptstadt Kiel. Im gleichen Jahr wurde Sohn Michael geboren, der 2006 die Leitung von seinem Vater übernahm. Zurzeit sind hier zwölf Fachangestellte, zwei Auszubildende und zwei Büromitarbeiter fest angestellt.