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20. Mai 2015 Nachmittagsarchitektur in Wolfsburg

Gibt es in Wolfsburg mehr als Autos? Gibt es. Die mit ihren siebzig Jahren sehr junge Stadt hat sogar eine erstaunlich reiche Architekturtradition. Der rasante wirtschaftliche Aufschwung, der die Entstehung der Stadt ermöglichte, zog einige der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts wie Alvar Aalto und Hans Scharoun an – ihre bedeutenden Werke in Wolfsburg stehen heute unter Denkmalschutz. Mit dem 2005 eröffneten "phaeno" der Londoner Architektin Zaha Hadid konnte die Stadt an diese Tradition anknüpfen.

 

Die Stationen der Tour

Ausgangspunkt der Wolfsburger Nachmittagsarchitektur war der von konischen Füßen getragene und raffiniert beleuchtete "phaeno", an dem sich die Teilnehmer um 15:00 Uhr trafen. Holger Seibt, Brillux Gebietsverkaufsleiter, freute sich, die Architekten und Planer zur ersten Nachmittagsarchitektur in Wolfsburg begrüßen zu können.

Als Architekturguide konnten Monika Piehl und Nicole Froberg, Forum Architektur der Stadt Wolfsburg, und Franz Jaschke, Brenne Architekten, Berlin, gewonnen werden. Frau Piehl gab den Teilnehmern zunächst einen Ausblick auf den gemeinsamen Nachmittag und führte sie dann durch die ersten beiden Stationen.

Der Bau von Architektin Zaha Hadid hat schon bei der Eröffnung im Jahre 2005 international für Aufsehen gesorgt. Sanfte und fließende Verläufe werden durch schroffe und kantige Partien gebrochen und spiegeln Hadids Vorliebe wider, fließende, durchgängige Räume zu schaffen. Dadurch entsteht eine bewegte Landschaft, die den Besucher seine eigenen Wege finden lässt.

Die einzigartige Form scheint auf zehn frei geformten "Füßen" über dem Straßenniveau zu schweben, darunter liegt ein öffentlicher Platz zwischen Werk, Autostadt und dem Stadtzentrum im Süden. Im Inneren, in sieben Metern Höhe, erstreckt sich die Welt der Experimente auf einer Fläche von fast 5.000 Quadratmetern. Krater, Höhlen, Terrassen und Plateaus sind zu einer Raumfolge verknüpft, die mit geschickten Durchblicken arbeitet.

Nächste Station war das Alvar-Aalto-Kulturzentrum, das ursprünglich für die Beherbergung der Stadtbibliothek, der Volkshochschule und eines Jugendzentrums entworfen wurde. Es zeichnet sich unter anderem durch einer einzigartige Lichtführung aus. So kommt die weitläufige Bibliothekslandschaft sank zahlreicher Oberlichter fast ohne Außenfenster aus. Aalto hat auch Details wie Möbel, Lampen und sogar Türklinken selbst entworfen. Heute steht das Kulturhaus unter Denkmalschutz und gilt als Gesamtkunstwerk.

Anschließend ging es zur Baustelle des Theaters am Klieversberg. Die Architektur des Theaters folgt dem abstrahierten Bild einer Landschaft – einem Tal, ansteigenden Bergen und dem Himmelszelt. Vierzig Jahre nach seiner Eröffnung ist das 1965 von Hans Scharoun entworfene Gebäude in vielen Details original erhalten und wird derzeit einer schonenden Sanierung unterzogen, um die eindrucksvolle Präsenz der Räume auch für die Zukunft zu sichern. Mit Helmen ausgestattet durften die Teilnehmer die Baustelle in Augenschein nehmen.

  • <p>Alvar-Aalto-Kulturhaus</p>

    Alvar-Aalto-Kulturhaus

  • <p>Haupteingang Theater</p>

    Haupteingang Theater

Ein letzter kurzer Fußweg führte dann zum Restaurant Awilon im Kunstmuseum Wolfsburg, wo das anschließende Get-together stattfand. Bei kleinen Köstlichkeiten kamen rege und inspirierende Gespräche in Gang, und der Abend konnte in bester Stimmung gemütlich ausklingen.

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