Mischfassaden laden zum Wohnen ein
Standort Düpheid 33-39 und 17-23, 22149 Hamburg
Bauherr Baugenossenschaft der Buchdrucker eG, Hamburg
Planung Augustin+Sawallich Planungsgesellschaft mbH, Hamburg
Farbentwurf Brillux Farbstudio Hamburg
Ausführung STRABAG AG Direktion Hamburg/Schleswig-Holstein, Bereich Ing.-Hochbau und Sanierung, Hamburg
Rund um die Straße Düpheid gruppieren sich die Gebäude der Baugenossenschaft in insgesamt drei Ensembles aus drei- bis viergeschossigen, L-förmigen Zeilenbauten. In dem marktplatz-ähnlichen Zentrum befinden sich eine Arztpraxis, eine Apotheke, eine Bäckerei, eine Reinigung sowie ein Spielplatz und das Hauswartbüro der Genossenschaft. Außerdem sind großzügige, parkähnliche Grünanlagen mit altem Baumbestand vorhanden.
Von vorneherein war klar, dass die bestehenden Verblendfassaden nach der Dämmung mit WDV-Systemen wieder Klinkercharakter bekommen sollten, jedoch auf deutlich lebendigere und abwechslungsreichere Art und Weise. Die zuvor schlichten Baukörper sollten nun farbig akzentuiert werden.
In der Düpheid entschieden sich die Bauherren für ein Gesamtkonzept des Brillux Farbstudios Hamburg, welches eine Gestaltung mit drei Grundfarben vorsah. Die Farben der Putze wurden jeweils aus den Farbtönen des jeweils andersfarbigen Klinkersteinsortiments abgeleitet. So zeigen sich die mittlere Wohnanlage und das Hochhaus jetzt in rotbuntem Stein und mediterran-warmen Putzfarben in Terracotta-, Grau- und Beigetönen.
Das Konzept lebt von der Spannung zwischen der natürlichen Farbigkeit, der schwarz-blau glänzenden Keramik und den intensivfarbigen Putzflächen in Blau, Rot und Violett.
Farbige Flächen wechseln sich mit gut proportionierten weißen Bereichen und Klinkerfeldern ab. Die keramischen Beläge sind von Hand sortiert, um die richtige Farbmischung sicherzustellen. Die entstandenen Sondermischungen bestehen aus jeweils drei Sortierungen.
Dazu kommt nur noch Kupfer für Fallrohre und Balkonbrüstungen. Der reduzierte, spannungsreiche Materialkanon steigert noch die Farbwirkung. Diese energetische Modernisierung zeigt sich exemplarisch nach der Renovierung mit einem ganz starken neuen farbigen Auftritt.
In den viergeschossigen Betonskelettbau wurden drei barrierearme Wohnungen auf ehemaligen Gewerbeflächen errichtet. Der gesamte Maßnahmenkatalog macht vor, wie eine Siedlung, die ursprünglich in Zeiten der übergroßen Wohnungsnot und mehrheitlich für junge Familien errichtet worden war, mit der Zeit gehen kann.