Aufschwung, Ruhm, Verfall und Wiederaufbau
Standort Schifferberg 24, 18347 Ahrenshoop
Bauherr Kurhaus Ahrenshoop Verwaltung & Projekt GmbH Ahrenshoop
Planung PROWIS-Projektbüro Wismar
Dank der idyllischen Lage entwickelte sich Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst Ende des 19. Jahrhunderts zu einem beliebten Ostseebad. Die Geschichte des Kurhauses Ahrenshoop begann im Jahr 1891. Gegründet als Hotel „Bogislav“, benannt nach dem gleichnamigen Pommernherzog, war es eine vornehme Adresse für die feine Gesellschaft und Künstler. Zu DDR-Zeiten folgten Verstaatlichung, vorübergehende Schließung und Abriss.
Ab 1970 nahm ein strenger kubischer Neubau die exponierte Lage ein. Nach der Wende wurde das Kurhaus geschlossen und unwiderruflich dem Verfall preisgegeben.
Erst 2008 ließ sich die Gemeinde Ahrenshoop von einem neuen Hotelkonzept überzeugen, das die Architekten des PROWIS-Projektbüros aus Wismar für den Standort entwickelt hatten. Die Kubatur des Hotelneubaus passt sich der Hangsituation auf dem Schifferberg an. Ein im Erdgeschoss endender mittlerer Verbindungsbau erhält durch großzügige Glasfronten weitestgehend die Durchsicht auf die hintere Bebauung. Über sein Untergeschoss werden die beiden seitlich angegliederten, sechsgeschossigen Bettentrakte erschlossen, die sich fächerartig zum Meer öffnen. Auf diese Weise verfügt jedes der Hotelzimmer über Meeresblick. Die Staffelung der oberen Geschosse und die abgerundeten, durchlaufenden Balkone mildern die Kompaktheit der Ansicht.
Die Fassade der beiden äußeren Gebäudebereiche besteht überwiegend aus Glasflächen, die dem Gebäude Transparenz und Leichtigkeit verleihen – als Kontrast dazu stehen weiße Fassadenflächen. Im Inneren des zentralen Verbindungsbaus erzeugen Transparenz und das Weiß der Wände Durchblick und Weite. Die Stützen in der Lobby, im Empfangsbereich und im Panorama-Café wurden als Kontrast in einem kräftigen Rotorange gestrichen.
In beiden Restaurants mit rund 110 Sitzplätzen und den 80 großzügig geschnittenen Hotelzimmern setzen die Architekten auf die Wirkung von hellen und zugleich warmen Sandtönen an den Wänden, die durch passende Teppiche und Vorhänge ergänzt wurden. Die rund 3 000 Quadratmeter große Wellness- und Saunalandschaft wurde ebenfalls in hellen und warmen Sandtönen gestrichen. Im separaten Spa-Bereich mit eigener Lounge und privaten Spa-Suiten entschied man sich für Kontrastfarben wie ein kräftiges Mintgrün und Aubergine, die sich positiv auf die Wirkung von Behandlungen und Anwendungen auswirken sollen.