Spirale der Kontraste
Standort Kranenstraße 14, 74072 Heilbronn
Bauherr Schwarz Real Estate GmbH & Co. KG, Neckarsulm
Planung Drees & Sommer SE, Stuttgart und Sauerbruch Hutton Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Ausführung Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Tübingen
Ein spektakulärer Neubau erweitert seit Ende März 2019 die Experimenta Heilbronn. Die Wissens- und Erlebniswelt ist so mit rund 25.000 m² Fläche zu Deutschlands größtem Science Center avanciert. Der neue Komplex mit spiralförmigem Aufbau steht in starkem Kontrast zum Bestandsgebäude – und teilt doch gemeinsame Wurzeln.
Ein wichtiger Bestandteil des Projektes war der spiralförmige Erschließungsweg entlang der Fassade, dadurch erhalten Besucher die Möglichkeit, die einzigartige Aussicht auf die Stadtlandschaft und die Weinberge zu genießen. Vom Foyer bis zur Dachterrasse ergibt sich geschossweise immer ein neuer Blickwinkel. Bereits von außen soll der Kontrast zwischen Spirale und Ausstellungsraum ersichtlich sein, die Scheiben der Spirale sind mit winzigen schwarzen Punkten bedruckt. Das schränkt die Sicht aus dem Innern nicht ein, von außen jedoch erscheint dieser Teil der Fassade dunkel. Bei den Ausstellungsflächen wurde mit weißen Punkten oder sogar flächigen weißen Beschichtungen gearbeitet. Das hat den Vorteil, dass diese Areale auch als Projektionsflächen genutzt werden können.
Das Konzept der Kontraste ist auch der Hintergrund für die Entstehungsgeschichte des prägenden Farbverlaufs im Innern des Gebäudes. Der Verlauf beginnt bei einem dunklen, fast auberginefarbigen Rot bis hin zu gelborangefarbenen Tönen. Die gewählten Farben in warmen Tönen bringen eine wohnliche Atmosphäre hervor und tragen viel zur Identität des Gebäudes bei. Durch die starke Tageslichtbeleuchtung mussten intensivere Töne gewählt werden als ursprünglich geplant, aber so wurde letztendlich genau der Effekt erreicht, der erzielt werden sollte.
Die Realisierung der Farbgebung war nicht leicht, durch die 360° verglaste Fassade entsteht eine sehr anspruchsvolle Beleuchtungssituation. Außerdem waren die verschiedenen Materialien eine Herausforderung, schließlich soll zu jeder Tageszeit alles farblich harmonisch abgestimmt sein.