Am außen historischen und innen modernen Walram Gymnasium stand eine Fassadensanierung an
Standort Walramstr. 5, 58706 Menden
Bauherr Stadt Menden (ZGM) Bauunterhaltung
Planung Stadtverwaltung Menden, Abteilung Hochbau
Farbentwurf Brillux Farbstudio Münster
Ausführung Karl-Heinz Liefländer, Menden und Reinhard Trautmann Malerbetrieb, Menden
Die Fassade erinnert an längst vergangene Schulszenen. Kein Wunder, dass hier so mancher an Lehrerpult, Rohrstock und die Lümmel von der letzten Bank denkt. Am außen historischen und innen modernen Walram Gymnasium stand eine Fassadensanierung an. Wie sollte man herangehen? Denkmalpflegerische Befunde lagen nicht vor. Das Objekt wurde über Jahrzehnte immer wieder erweitert. Die Erweiterungen waren architektonisch wahrnehmbar. Sollte man sie negieren oder herausarbeiten? Wie geht man gestalterisch mit der Turnhalle um? Welche Schätze birgt wohl das Innere?
Man wollte sich beim ältesten Baukörper vor allem am „Original“, d.h. an der damaligen Architektur- und Formensprache orientieren. Das Gebäude sollte die ihm gebührende Gestaltung und Farbigkeit erhalten. Dazu gehörte auch, dass die vorhandenen und die Fassade bestimmenden Gliederungselemente deutlich als „wertvoll“ und „beachtenswert“ herausgearbeitet wurden. Schließlich verbirgt sich hinter der Giebelfassade das wohl wertvollste Innenleben der Schule: die historische Aula, die jahrzehntelang ungenutzt und in einem desolaten Zustand war. Auch sie wurde im Rahmen der Sanierung farblich neu gefasst.
Deutlich erkennbar ist, dass das Objekt immer wieder erweitert wurde. Die Erweiterungen waren architektonisch wahrnehmbar. Sie wurden - auch als Dokument der Schulgeschichte - nicht mittels eines einfarbigen Fassadenanstrichs negiert. Ganz im Gegenteil: Sie wurden mittels unterschiedlicher Fassadenfarbigkeiten deutlich herausgearbeitet. Das Auge des Betrachters nimmt nicht mehr unterschiedliche Fensterformate und Höhen wahr, sondern ein sich durch Einzelhauscharakter auszeichnendes Gebäudeensemble.
Die wesentlich jüngere Turnhalle wurde bewusst modern und in starken Farben gestaltet, die Dynamik ausdrücken. Herrscht an der Schule der Hell-dunkel-Kontrast vor, so dominiert an der Turnhalle der Kalt-warm-Kontrast.