Grau-in-Grau-Kontraste auf Basis von Sensocryl 267
Standort Universität Erfurt, Thüringen
Bauherr Wissenschaftsministerium Thüringen
Planung Südseite Architektur, Erfurt, Karsten Rost
Ausführung Malerbetrieb Nicky Boxberger, Erfurt
Das denkmalgeschützte, 1962 errichtete Lehrgebäude 1 der Universität Erfurt war spätestens ab Ende der 2010er-Jahre sanierungsbedürftig. 2020 übernahm das Planungsbüro Südseite Architektur die Konzeption für die Instandsetzung der Foyers und eines Hörsaals. Besonderen Wert legte Architekt Karsten Rost auf die optische Barrierefreiheit, um Sehbehinderten die Orientierung zu erleichtern: „Deswegen haben wir bei der Gestaltung der Wände und Decken auf Grautöne mit deutlichen Hell-Dunkel-Kontrasten gesetzt.“
Er entschied sich für zwei Grautöne aus der NCS-Farbfamilie: das mittelgraue NCS S 2000-N und das hellere NCS S 0603-G40Y. Bei den Dispersionen vertraute Südseite Architektur auf Brillux. Der Technische Berater Marc-Hinrich Müller riet für die Wände zur Reinacrylat-Innendispersion Sensocryl 267, für Decken sowie hellgrau abgesetzte Bereiche wie die farblichen Einrahmungen der Säulen, Kassettenrahmen und die Türen einfassenden Stuckelemente hingegen zur Innendispersion Dolomit 900.
Das Farbkonzept stimmten die Architekten mit der Denkmalschutzbehörde ab. Die Original-Farben zu ermitteln, war aufwendig: „Im Hörsaal mussten wir vorsichtig mehrere Farbschichten entfernen, bis wir die Grundschicht freigelegt hatten.“
Die Malerarbeiten übernahm der Erfurter Malerbetrieb Nicky Boxberger. Zunächst glich er schadhafte Stellen mit Briplast Fugen- und Wandspachtel 1875 aus, den er mit dem Maler-Stahlspachtel 1280 auftrug. Dann spritzte er mit einem Schneckenfördergerät den gut haftenden Briplast Airless-Spachtel 1890 auf und glättete die Schicht mit dem Flächenspachtel 1828.
Um künftige Rissbildungen zu verhindern, klebte er mit dem Vlieskleber 375 den Wandbelag Lightvlies Pro 1302 auf die gespachtelte Oberfläche. Dieser besteht aus speziellen Zellstoff- und Textilfasern, die mit polymeren Bindemitteln kombiniert sind, und gleicht Spannungen in der Oberfläche aus.
Die Dispersionen trug er jeweils in zwei Anstrichen direkt auf das vorbeschichtete Lightvlies Pro 130 auf. Sensocryl 267 wie auch Dolomit 900 rollte das Malerteam mit der Kurzflor-Farbwalze 1217 und der Polyamid-Kleinrolle 1314, die beide wenig Rollenstruktur hinterlassen. Dadurch entstanden besonders brillante Farbwirkungen mit einem perfekten Verlauf. „Gerade Sensocryl 267 ist besonders strapazierfähig“, hebt der Maler hervor. Damit eignet sich die Innendispersion sehr gut für viel frequentierte Räumlichkeiten.