Sanierung und Neugestaltung zum modernen Lernort
Standort Mark-Twain-Straße 1, 69126 Heidelberg
Bauherr Stadt Heidelberg Gebäudemanagement, Heidelberg
Planung PASD Architekten Feldmeier – Wrede, Stadtplaner SRL, Heidelberg
Ausführung Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Heidelberg Rohrbach
Die Julius-Springer-Schule ist in Heidelberg eine von sechs beruflichen Schulen in städtischer Trägerschaft. Das breite Bildungsangebot umfasst die Berufsschule, in der die Auszubildenden zahlreicher kaufmännischer Berufe den schulischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren, sowie das Berufskolleg, in dem die Schüler neben fachtheoretischen und praktischen Kenntnissen für qualifizierte kaufmännische Tätigkeiten die Fachhochschulreife erwerben. An ihrem alten Standort hatte die Julius-Springer-Schule mit über 1.600 Schülern bereits seit Längerem mit Raummangel zu kämpfen. Daher nutzte die Stadt Heidelberg die Gelegenheit, die durch den Abzug der US-Armee in der Heidelberger Südstadt frei gewordene Mark-Twain-Schule zu kaufen. Unter der Leitung von PASD Architekten, Niederlassung Heidelberg, wurde die ehemalige US-amerikanische Schule aus den 1950er Jahren in einen modernen, barrierefreien Lernort für angehende Kaufleute, Rechtsanwalts- sowie Steuer- und Justizfachangestellte verwandelt.
Die Sanierung war im vergangenen Jahr 2017 das größte Projekt der Schulmodernisierung in Heidelberg und kostete knapp 14 Millionen Euro. Von 1951 bis 2013 wurden in den Gebäuden der Mark-Twain-Schule Tausende amerikanische Schüler unterrichtet. Dann verließ die U.S. Army ihre Liegenschaften auf der Heidelberger Gemarkung. Die Sanierung umfasste eine Gesamtfläche von 13.500 Quadratmetern. Das Flachdach der Elementary School sowie die oberste Geschossdecke der High School erhielten eine Wärmedämmung, das Dach der High School eine Photovoltaik-Anlage. Die aus den 1970er Jahren stammenden Fenster wurden weitgehend ersetzt, erhielten eine 3-fache Wärmeschutz Verglasung und wurden mit einem Sonnenschutz ausgestattet. Sowohl alle Wasserleitungen und Toiletten als auch die Elektroinstallation wurden komplett erneuert. Auch die Schulmöbel sowie die Ausstattung und Präsentationstechnik für die Fachklassen wurden neu angeschafft. Im Anbau des Erdgeschosses der ehemaligen Elementary School wurde zudem eine Cafeteria mit ganztägigem Verpflegungsangebot und Mittagstisch eingerichtet, die die Schüler gleichzeitig als Aufenthaltsraum nutzen können. Die großzügigen und hellen Räume erhielten eine moderne Ausstattung und wurden – ebenso wie die neu eingerichtete Cafeteria – in kräftigen Buntfarbtönen gestaltet. Das Malerteam setzte die Farbgestaltung mit wasserbasierten, widerstandsfähigen Beschichtungsmaterialien von Brillux um.
Der Schulkomplex besteht aus einem viergeschossigen Bau mit Satteldach und einem dreigeschossigen Gebäude mit Flachdach. Ergänzt wird das Ensemble durch einen eingeschossigen Anbau. Mit den Farbtönen Grün, Orange, Blau und Rot kommen intensive Buntfarbtöne ins Spiel, die dem Inneren der Julius-Springer-Schule ein frisches, modernes Erscheinungsbild geben. Gleichzeitig erfüllt die Farbgestaltung die Funktion eines Leitsystems: Jede Etage im Bereich der ehemaligen Schule hat ihre eigene Farbe. Die großflächige Beschriftung auf jeder Tür informiert zudem über Etage und Raum, sodass sich Lehrer und Schüler überall schnell und intuitiv orientieren können.