Das Fenster zur Wissenschaft
Standort Gesundheitscampus, 11-13 44801 Bochum
Bauherr Aesculap AG Tuttlingen
Planung Architekt: Günter Hermann Architekten Stuttgart Bauleitung: Diete + Siepmann Ingenieurgesellschaft mbH Kaarst
Ausführung Scherkamp GmbH Gelsenkirchen
Asklepios ist der griechische Gott der Heilkunst. Sein Wanderstab, um den sich eine Schlange windet, ist bis heute das Symbol der Medizin schlechthin. Die Aesculap Akademie ist vor allem ein Fortbildungszentrum für Ärzte aller Fachrichtungen, aber auch für andere Berufstätige im medizinischen Bereich bis hin zur Verwaltungskraft.
Am Standort der Aesculap Akademie Bochum fällt die Landschaft sanft ab und gibt den Blick frei auf die Ruhruniversität.
Der Architekt Günter Hermann aus Stuttgart stellte den Entwurf für das dreigeschossige Gebäude auf einen trapezförmigen Grundriss. Ihm war wichtig, dass er viel Licht in das verhältnismäßig tiefe Gebäude leitet. Er arbeitete mit zwei großen Glasfronten, die er nach Westen und nach Norden hin orientierte und mit einem nach Osten ausgerichteten Innenhof im ersten Obergeschoss, welcher sich der Ruhruniversität zuwendet. Äußerlich präsentiert sich der Bau ambivalent.
Sein Haupteingang erscheint aufgrund einer Vorhangfassade aus großformatigen Faserbetonplatten und den beiden prägnanten Glasflächen bemerkenswert hell und offen. Auf seiner Rückseite gibt sich der Bau eher rustikal und geschlossen.
Als Hommage an die Industriegeschichte des Ruhrgebiets wurde er fast vollkommen mit Ziegelmauerwerk verblendet. Die Vormauerschale erstreckt sich über die gesamte Süd- und Ostseite und ist allein durch das riesige Wissenschaftsfenster durchbrochen. Konzipiert ist das Gebäude als dreiflügeliges Ensemble, von dem zunächst die Mittelachse und der Ostflügel realisiert wurden. Der Westteil wird schon bald in einem zweiten Bauabschnitt folgen.
„Unser Farbkonzept sah vor, dass wir mit weißen Wandflächen und einem anthrazitfarbenen Boden arbeiten wollten. Zusätzlich haben wir punktuell farbige Akzente gesetzt“, erläutert Ulrich Baumann den gestalterischen Grundgedanken. Er war der das Projekt steuernde Ingenieur vor Ort und berät auch weiterhin den Bauherrn in bautechnischen Fragen.
„Die größte technische Herausforderung bestand darin, die Innenwände der über 14 m hohen Halle gleichmäßig und ohne Farbansatz zu streichen“, erläutert Baumann weiter. „Tatsächlich war die zu streichende Fläche so groß, dass ein Handwerker sie nicht in einem streichen konnte.“
Die Lösung fand sich in Glemalux ELF 1000 von Brillux. Die Farbe zeichnet sich durch eine besonders lange Offenzeit aus und ermöglicht so den Nass-in-nass-Anstrich auch von großen Wandflächen.
Farbige Akzente wurden mit den grünen Innenwandungen der Rampe gesetzt, auf denen man die Highlights der Firmengeschichte passiert.
Die große Ausstellungshalle wird dominiert von einer menschlichen Gestalt, die von einem Kreis eingefasst ist. Angebracht ist diese leuchtend grüne Grafik mit einem Durchmesser von etwa 10 m auf der Südwand der Halle, vis-à-vis vom Eingang. Dieses Grün bildet einen weiteren Farbakzent – es ist die Firmenfarbe des Unternehmens.
Viel wichtiger jedoch ist dem Unternehmen hier die weitreichende Symbolik: Der Mensch steht immer im Mittelpunkt.