100-jährige historische Rundbogenfassade ziert modernes Ausbildungszentrum
Standort Ruhrstraße 21, 58300 Wetter
Bauherr SSK von Schaewen Wetter GmbH, Wetter
Planung Planungsbüro Dipl.-Ing. Oliver Garthe, Wetter
Ausführung Malerfachbetrieb Ortwein GmbH, Wetter
Zugrunde lag eine historische Bausubstanz aus dem Jahr 1900. Die schöne alte Rundbogenfassade einer alten Industriehalle. Und der Wunsch des Auftraggebers, der SSK von Schaewen-Gruppe, Altes zu erhalten und in Neues zu integrieren. Statt für Abriss fiel die Entscheidung für Umbau und Umnutzung einer alten Produktionshalle zu einem modernen Ausbildungszentrum auf dem Gelände in Wetter an der Ruhr.
Das Ergebnis sollte ein architektonisch hochwertiges, energetisch optimales und nachhaltiges Gebäude sein. Sehr aufwendig wurden die Strukturen der alten Halle zunächst freigelegt.
Besondere Anforderungen stellte dabei die nicht rekonstruierbare ursprüngliche Backsteinfassade an Verarbeiter und Architekt: Um eine ebene Fassadenfläche zu erhalten, mussten Lot-Abweichungen von bis zu 70 mm und gleichzeitig Unebenheiten sowie Vorsprünge von bis zu 140 mm ausgeglichen werden.
Die Wahl fiel auf das Brillux WDV-System Qju, das ein exakt lotrechtes Ergebnis mit unterschiedlichen Dämmstärken problemlos erreichte.Unmittelbar vor die Halle 2 war durch die Demag in den 1960er Jahren ein Bürogebäude gesetzt worden. Dieses musste zunächst abgerissen werden. Erhalten blieben lediglich die Außenwände und die Kappendecke der alten Halle. Die zugemauerten Segmentbogenfenster wurden aufwendig wieder freigelegt und entkernt.
Die Mitte der Fassade wird durch ein markantes Treppenhaus gebildet, das den Eingang markiert und zugleich die lange Fassadenseite gliedert. Anthrazitfarbene Klinker und dunkles Glas bilden einen ebenso schönen Kontrast zur weiß verputzen Fassade wie die geraden Linien dieses modernen Bauteiles zu den alten, runden Fassadenbögen. Das in Holzkonstruktion erstellte Satteldach wurde schließlich durch ein neues Bogendach in Stahlbauweise ersetzt.
In ihrer ursprünglichen Form als Backsteinfassade konnte die Rundbogenfassade der 100 Jahre alten Industriehalle aufgrund ihres schlechten Zustands nicht rekonstruiert werden. Die kostengünstigste und machbarste Alternative stellte eine neue Schale in Form eines Wärmedämm-Verbundsystems dar. Dabei konnte das Brillux WDV-System Qju sowohl den Architekten als auch die Bauherren schnell überzeugen.
Das innovative System erzielt eine lotrechte Oberfläche durch die Kombination unterschiedlicher Dämmplatten. Auch die „vollflächige“ Auflage bzw. Verbindung der Platten durch den Klebeschaum erschien Oliver Garthe sinnvoller als ein Schienen- oder Dübelsystem.Mit dem Wärmedämm-Verbundsystem Qju erhielt die historische Rundbogenfassade neueste, hochwertige Wärmedämm-Technik. Das schaumverklebte WDV-System macht dank seiner speziell entwickelten Systemkomponenten ein Nachjustieren oder Planschleifen nach der Anbringung der Dämmplatten überflüssig.
Das WDV-System Qju überzeugte auch bei diesem überaus arbeitsaufwendigen Objekt durch hohe Effizienz und Sicherheit schon während der Verarbeitung. Armiert wurde mit WDVS Armierungsmasse ZF-SiL 3585, einer zementfreien, organisch gebundenen Armierungsmasse. Als Schlussbeschichtung erhielt die Fassade Silicon-Putz KR K3 3650 sowie im Bereich der Lisenen Glattputzflächen mit Rausan Faschenputz 3530.
Um zu überprüfen, ob die Fassade wirklich exakt im Lot ist, erfolgte noch vor der Armierung ein Nachttest mit Problembeleuchtung unter Streiflicht. Dank Qju ist die Fassade perfekt im Lot und erstrahlt nun jede Nacht im hellen Scheinwerferlicht.