Prägnante, historische Fassade Weimars erstrahlt im ursprünglichen Glanz
Standort Dingelstedtstraße 2, 99423 Weimar
Planung Planungsgruppe Fölsche Weimar-Tröbsdorf
Farbentwurf Brillux Farbstudio Münster
Ausführung Malerbetrieb Ralf Zogbaum Krautheim/Haindorf
Einst ein bedeutendes kulturelles Zentrum Deutschlands, ist die kreisfreie Stadt Weimar auch heute noch ein wichtiges Ziel des Kultur-Tourismus. Die Fassade des Haupteingangs des 1908 vollendeten neoklassizistischen Deutschen Nationaltheaters ist zusammen mit dem Goethe-Schiller-Denkmal zum Wahrzeichen Weimars geworden.
In direkter Nachbarschaft zur Längsseite dieses Wahrzeichens befindet sich das Objekt Dingelstedtstraße. Sowohl diese Nachbarschaft als auch die städtebauliche Sichtbarkeit am Sophienstiftsplatz rücken das Gebäude schnell in den Fokus der Touristen.
Als Einzeldenkmal ist das Gebäude in dieser architektonischen Qualität selbst für Weimarer Verhältnisse als etwas Besonderes zu werten und ist so der wichtigste Bestandteil des Denkmalschutzensembles Dingelstedter- bzw. Hummelstraße.
Das im Baustil des Historismus errichtete Gebäude, in dem sich heute die Hauptgeschäftsstelle der VR Bank Weimar eG befindet, wurde bereits zwischen 1992 und 1994 einer umfassenden Sanierung unterzogen.
Die damals unter denkmalpflegerischen Aspekten abgestimmten und verwendeten Farbtöne sollten auch bei der ca. 120.000 € kostenden Sanierung im Jahre 2014 wieder weitestgehend aufgenommen werden. Die genaue Farbnuance wurde durch die Denkmalpflege in Abstimmung mit dem Bauherrn anhand von Musteranstrichen vor Ort festgelegt.
Die Sockelflächen bestehen aus dem sehr oft in dieser Region verwendeten Naturstein Thüringer Travertin. Darauf aufbauend wurden die gliedernden Gestaltungselemente in warmen Stein-, ja fast schon Sandtönen abgesetzt, die sich in ihrer Farbwirkung am Thüringer Travertin orientieren.
Besonderes Augenmerk wurde auf die stilgerechte Farbumsetzung gelegt: Über dem Natursteinsockel verleiht die für die damalige Zeit übliche steinfarbene Rustikaverblendung im Erdgeschoss dem Gebäude Ausdruckskraft und das repräsentative Gesicht. Das darüber befindliche Geschoss zieht mit seinen Eckbossen und den sehr aufwändig – an der Schauseite mit Säulen herausgearbeiteten Fenstern die Aufmerksamkeit auf sich. Sehr wichtig für die beeindruckende Wirkung war es, dass die Fensterzierelemente stets als ganzheitliche und damit einfarbige Fenstergiebel abgesetzt wurden. Ebenso die darüber angeordneten korinthischen Pilaster.
Die Herausforderung bestand weniger in der Farbgebung, sondern eher in der anstrichtechnischen Umsetzung.
Die Verwendung von Siliconharz-Fassadenfarben hat sich unter Beachtung der genannten Ausführungen und Einschränkungen für die Beschichtung von Gipsstuckelementen im Außenbereich seit nahezu zwanzig Jahren in der handwerklichen Praxis des Malerhandwerks in Thüringen gut bewährt und als am besten geeignet erwiesen.