Außergewöhnliche Fassadenoptik dank Sichtbeton-Putztechnik
Standort Rheine, Nordrhein-Westfalen
Bauherr Familie Azam
Planung Ingenieurbüro Johann Hoff (Unternehmensgruppe HOFF und Partner, Gronau), Dipl.-Ing. (FH) Mhamad Azam
Ausführung Arton Krasniqi Malermeister GmbH, Lingen
Beim Anblick ihres Wohnhauses fragen Passanten die Familie Azam noch immer: „Sind das wirklich Betonfertigteile an Ihrem Wohnhaus?“ Doch solche sucht man hier vergeblich. Mit einer Sichtbetonoptik verwirklichte Bauherr Mhamad Azam seine Vorstellungen von einer außergewöhnlichen Fassade in einem Wohngebiet in Rheine. Die gestalterische Freiheit des Bebauungsplans machte sich der Bauingenieur des Gronauer Ingenieurbüros Johann Hoff zunutze und plante eine Mischfassade aus Klinker im Erd- sowie Putzoptik im Obergeschoss – so weit, so gewöhnlich.
Um das gewünschte individuelle Erscheinungsbild umzusetzen, fragte er den WDVS-Experten Marcel Färber, Technischer Berater bei Brillux, nach alternativen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Sichtbetonoptik überzeugte. Mit der Arton Krasniqi Malermeister GmbH beauftragte er einen Fachbetrieb für die Fassadenerstellung im Obergeschoss. Färber schulte die Mitarbeiter/-innen vor Ort.
Den Mineral-Leichtputz G 3679 spritzten die Verarbeiter/-innen mit einem Schneckenfördergerät auf, durchkämmten ihn mit der Zahnkelle und glätteten ihn. Um einzelne Sichtbetonplatten auch in ihrer maximalen Größe nach originalgetreu zu imitieren, klebten Krasniqi und sein Team die Felder nach der Trocknung der ersten Putzschicht ab, spachtelten die zweite Lage mit einem höheren Wasseranteil nach und zogen die Bänder im noch feuchten Zustand wieder ab. Für die stilbildende Sichtbetonoptik drückten sie die PE-LD Baufolie 1516 mit der Venezianischen Glättekelle fest an die feuchte Putzschicht. Beim Abziehen bildete sich die spezielle Betonbeschaffenheit authentisch aus. Um Folienabdrücke zu kaschieren, glätteten sie die Flächen erneut nach.
Zwei Anstriche mit Extrasil 1911 eröffneten die weitere Gestaltung. Darauf folgte eine lasierende Beschichtung. Das Ergebnis: ein changierendes Oberflächenbild ganz im Anklang an Betonfertigteile.
„Diese Fassadengestaltung allein auf Putzbasis ist außergewöhnlich, ein wirkliches optisches Highlight“, sagt Azam. Und die Gebäudehülle leistet noch viel mehr. Grundlage für die außergewöhnliche Gestaltung ist das WDVS EPS Prime mit 28 Zentimetern starken EPS Prime Dämmplatten 3870. Dank des WDVS-Aufbaus erzielt die Fassade im Obergeschoss einen U-Wert von gerade einmal 0,105 W/(m²·K).